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Gábor Sztehlo

Gábor Sztehlo und das Gute Hirte-Komitee

Sztehlo und das Rote Kreuz

Hilfe für Kinder

Sztehlo nach der Befreiung Budapests

 

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Gábor Sztehlo und das Gute Hirte-Komitee

Gábor Sztehlo wurde 1909 in Budapest geboren. Er studierte Theologie in Sopron. Aufenthalte in Finnland und in Bethel prägten ihn besonders. Von 1932 an war er zunächst Pfarrer in Budapest, dann in Hatvan und 1935 in Nagytarcsa. 1937 errichtete er dort die erste ungarische Jugend-Volkshochschule und war bei der Errichtung weiterer behilflich. 1942 setzte er diese Arbeit in Budapest unter Bischof S. Raffay fort.

Im Oktober 1942 wurde in Budapest eine Vereinigung von Juden gegründet, die zum Protestantismus übergetreten waren. Geleitet wurde das "Gute Hirte-Komitee" zunächst von József Éliás. Es bestand eine gute Zusammenarbeit mit der katholischen Heilig Kreuz Gesellschaft. In der zweiten Hälfte des Jahres 1944 wurde in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Roten Kreuz versucht, den obdachlosen jüdischen Kindern zu helfen. Aber auch junge jüdische Zwangsarbeiter, die aus Arbeitsbataillonen desertiert waren, fanden Schutz.

 

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Sztehlo und das Rote Kreuz

Im Mai 1944 übernahm Pfarrer Gábor Sztehlo die tragende Rolle für die Obhut der Kinder. Der Judenrat unterstützte die Vereinigung. Sztehlo verteilte Schutzpässe der neutralen Gesandtschaften. Unter der Regierung Szálasi wurden die Anstrengungen verstärkt. Bald boten 32 Kinderheime Schutz für etwa 1500 jüdische Kinder. Die Verpflegung und sonstige Versorgung wurde in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Komitee des Roten Kreuz gewährleistet.

Das Rote Kreuz hatte eine Sektion B eingerichtet, die speziell diese Aufgabe übernommen hatte. Leiter dieser Sektion war wiederum Sztehlo. Ottó Komoly, Leiter der Sektion A, und Valdemar Langlet, vom Schwedischen Roten Kreuz, widmeten sich ähnlichen Aufgaben, so daß verständlicherweise eine Zusammenarbeit gegeben war. Ottó Komoly wurde kurz vor der Befreiung Budapests von Pfeilkreuzlern ermordet.

 

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Hilfe für Kinder

Nachdem Éliás sich vor den Pfeilkreuzlern verstecken mußte, oblag Sztehlo allein der Schutz der Kinder. Er erfüllte seine Aufgabe mit großen Mut und Geschicklichkeit. Selbst wenn die Heime von Pfeilkreuzlern oder Polizisten aufgesucht wurden, wurde keines der Kinder verletzt.

Eines der Heime hatte keinen Keller und bot keinen Schutz gegen Bombenangriffe. Mit Hilfe deutscher Soldaten wurden etwa 30 Kinder und deren Pflegerinnen aus diesem Heim zu Sztehlos Wohnung gebracht. Während einige von ihnen nach wenigen Tagen anderweitig untergebracht werden konnten, verblieb eine große Anzahl die letzten Wochen bis zur Befreiung im Keller von Sztehlos Haus.

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Sztehlo nach der Befreiung Budapests

Sztehlo kümmerte sich auch nach der Befreiung um die Kinder, bis diese bei jüdischen Organisationen oder Familien unterkommen konnten. Er leitete bis 1950 ein großes Heim, welches dann verstaatlicht wurde. Sztehlo nahm die kirchliche Arbeit wieder auf und widmete sich der Diakonie. Seine Familie zog 1956 in die Schweiz, fünf Jahre später folgte er. Zwei Jahre vor seinem Tod wurde er 1972 von Yad Vashem ausgezeichnet.

 

 

 

 

 

 

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