[Ungarn 1933-1943] [Juden in Ungarn] [Deutsche Besetzung]

Ungarn 1933-1943

Ungarns Verhältnis zu NS-Deutschland

Ungarn tritt in den Krieg ein

Ungarns Verhältnis zu NS-Deutschland

Ungarn hatte sich 1933, nachdem Hitler in Deutschland Reichskanzler geworden war, nach Deutschland ausgerichtet. Zum einen bot Deutschland einen Absatzmarkt für ungarische Agrarprodukte. Zum anderen erhoffte sich Ungarn, daß es mit Hilfe Deutschlands die Auswirkungen des Vertrages von Trianon beheben könnte, bei dem Ungarn 1920 infolge des 1. Weltkrieges zwei Drittel seines Territoriums und etwa 60 Prozent seiner Bevölkerung verloren hatte.

Admiral Miklós Horthy war seit dem 1.3.1920 Reichsverweser von Ungarn. 1932 wurde der ungarische Rassist Gyula Gömbös, der bereits 1923 Kontakt zu Hitler hatte, Ministerpräsident. Im Februar 1934 wurde ein Wirtschaftsabkommen zwischen Deutschland und Ungarn geschlossen. Deutschland wurde zu Ungarns wichtigstem Handelspartner. 1937 bot Hitler Ungarn die Unterstützung für eine Revision des Trianon Vertrags an. Hierfür mußte Ungarn wirtschaftliche und politische Zugeständnisse machen. Durch das 1. Wiener-Schiedsabkommen von 1938 erhielt Ungarn einen Teil des an die Tschechoslowakei gefallenen Territoriums zurück.

 

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Ungarn tritt in den Krieg ein

Mit Pál Teleki kam im März 1939 ein Ministerpräsident an die Macht, der Deutschland kritisch gegenüberstand, die politische Unabhängigkeit bewahren wollte und gegen einen Kriegseintritt auf Seiten Hitlers war.

Horthy entschloß sich 1941 dennoch für einen Kriegseintritt, nachdem Ungarn bereits dem Drei-Mächte-Pakt zwischen Deutschland, Italien und Japan beigetreten war. Ungarische Truppen beteiligten sich am Jugoslawienkrieg, obwohl ein "ewiges Freundschaftsabkommen" zwischen beiden Ländern bestanden hatte. Aus Protest beging Ministerpräsident Teleki Selbstmord, welcher ohne öffentliche Wirkung blieb. In seinem Abschiedsbrief an Horthy äußerte sich Teleki am 3.4.1941:

"Wir sind treulos geworden - bis zur Feigheit - zu dem Pakt auf Ewige Freundschaft ... . Das Volk fühlt es, und wir haben die Ehre der Nation fortgeworfen. Wir haben uns auf die Seite der Schurken gestellt ... . Wir sollen Leichenräuber werden! Die niedrigste der Nationen. Ich habe dich nicht zurückgehalten. Ich bin schuldig."

(Szinai/Szoeucs, S. 175)

 

 

 

 

 

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